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Chronik ab 1960

50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Südkampen    1961 - 2011

Laut Gemeindebeschluß von 1960, wurde die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs und der Neubau eines Feuerwehrhauses genehmigt.
Da es vom Landkreis hierfür einen verlorenen Zuschuß gab, bemühten sich mehrere Ortschaften um den Zuschlag.
Der damalige Bürgermeister Heinrich Ehlers reagierte sehr schnell und fuhr nach Fallingbostel zum Kreisamt. Als er wieder aus dem Kreishaus kam, wollte gerade der Bürgermeister von Hamwiede hinein und sich ebenfalls den Zuschuß sichern, worauf Heinrich Ehlers zu ihm sagte:
Du kannst wieder nach Hause fahren. Ich habe schon alles geregelt. Das Feuerwehrauto kommt nach Südkampen. 
Das Fahrzeug, ein Borgward mit Metz-Pumpe wurde im Januar 1961 bestellt und kostete mit Grundausstattung ca. 32000,- DM. Verlorene Zuschüsse in Höhe von 18000,- DM wurden bewilligt, wenn eine freiwillige Feuerwehr mit 22 Mann gegründet wird.
Während einer Gemeindeversammlung wird die Freiwillige Feuerwehr Südkampen ins Leben gerufen. Sie besteht aus 24 Mann mit Günther Claaßen als Brandmeister.
Der Borgward wurde nach seiner Fertigstellung aus Karlsruhe abgeholt und wurde bis zur Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses im Mai 61 bei Bürgermeister Ehlers untergestellt.
 
Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Südkampen 1961

Ehlers Heinrich - Bürgermeister
Ahlden Heinrich
Bösewill Fritz
Bosse Heinz
Brüns Hans-Jürgen
Claaßen Günther
Feldmann Hans-Jürgen
Koopmann Friedrich
Koopmann Siegfried
Marquard Ewald
Meyer Heinz
Norden Ewald
Norden Günther (Mustafa)
Oestmann Heinrich
Röhrs Erwin
Rosebrock Heinrich
Rüpke Hans-Heinrich
Schaardt Heinrich (Schmied)
Spöring Jürgen
Stegen Heinrich

Stegen Martin
Stöckmann Karl
Wiechers Hermann
Winkelmann Ehler
Wöhlke Friedrich

In den 60er Jahren wurde an zahlreichen Wettbewerben mit Erfolg teilgenommen, bis hin zu den Bezirkswettkämpfen in Knesebeck 1969.
Da das TLF nicht als Wettkampffahrzeug zugelassen wurde, musste man sich um ein anderes Fahrzeug bemühen. Die befreundete Wehr aus Hülsen, unter der Leitung von Edmund Flegel, war sofort bereit ein LF8 zur Verfügung zu stellen.
Südkampen war an diesen Wettkämpfen zwar nicht die erfolgreichste Wehr, dafür aber mit Freude dabei gewesen.
Übrigens: Karl-Heinrich Früchtenicht  war in dieser Zeit jüngster Gruppenführer im gesamten Kreisgebiet.
 
Einen Einsatz der besonderen Art hatte die Feuerwehr am 29.10.72.
Während des sonntäglichen Übungsdienstes musste der damalige Außenminister Walter Scheel wegen starken Nebels in Südkampen notlanden.
In der Zeit bis ein Dienstwagen aus Bremen eintraf hielt er sich in der Gaststätte Meyer auf und lud alle anwesenden Südkämper (und es waren viele) auf ein Getränk ein. Auf die Frage, was denn hier so getrunken werde, sagte jemand: Heidelikör und Bier. Daraufhin ließ er auf jeden Tisch eine Flasche Heidelikör und ausreichend Bier stellen. Bevor er den ersten Likör trank, musste einer seiner Leibwächter einen vorweg trinken. Dieser verdrehte sehr schnell die Augen und brauchte etwas zum Nachspülen.
Nachfolgende Widmung erinnert an seinen Aufenthalt:



Am 29.10.72 zwang uns der Nebel dazu um 10°° in Südkampen zu landen. Dadurch lernten wir das Landhaus Meyer und den Herrn Bürgermeister Ehlers kennen. Beides hat sich gelohnt. Mit Herrn Ehlers verbindet mich, dass wir beide vor 24 Jahren Kommunalpolitiker wurden. Ich danke sehr für den netten Sonntagvormittag in Südkampen. Heidelikör und Bier mundeten vorzüglich. Nach Heidelikör war Bier allerdings auch unerlässlich.

Vielen Dank und gute Wünsche      

Walter Scheel

 
 
Als Ende 1972 der schwere Sturm gewütet hatte, waren nicht nur viele Aufräumarbeiten durch die Feuerwehr zu erledigen - auch die Trinkwasserversorgung im Ort wurde mit dem Tanklöschfahrzeug sichergestellt.
Im Jahre 74 wird Günther Claaßen für seine ständige Einsatzbereitschaft nicht nur in Südkampen sondern auch auf Unterkreisebene mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz 2. Stufe geehrt.
 
Das Jahr 1975 wurde von mehreren Faktoren geprägt:
Wegen der Gebietsreform und damit einhergehenden Eingemeindung wird das gesamte Feuerwehrkommando neu gewählt. Brandmeister wurde wieder Günther Claaßen.
Am 10. August wurde Großalarm wegen der verheerenden  Waldbrände in der Celler Gegend ausgelöst.
Im ersten Einsatz waren:  
  • Hans Heinrich Holert
  • Hans Jürgen Feldmann
  • Karl Stöckmann             

in der Nähe von Eschede.
 
Nach ca. 30 Stunden wurde diese Mannschaft im 12 stündigen Rhythmus durch andere Kräfte ausgewechselt.
Durch damals noch ungenügende Funkgeräte gab es immer wieder schlechte bis gar keine Funkverbindungen. Als in den Medien von einigen vermissten Feuerwehrleuten, welche vermutlich beim Brand umgekommen sind, die Rede war, machte sich im Dorf starke Besorgnis breit, denn von den z.Zt. im Einsatz befindlichen Kameraden
  • Heinrich Ahlden
  • Johann Harries und
  • Friedrich Wöhlke                
gab es kein Lebenszeichen. Erst nach etlichen Stunden des Bangens stellte sich heraus, dass diese Kameraden nicht von dem Unglück betroffen waren.
Im selben Jahr wurde im Feuerwehrhaus in Eigenleistung ein Schulungsraum eingerichtet und bei einem Tag der offenen Tür seiner Bestimmung übergeben.
Ende der 70er Jahre wurden erstmals Atemschutzgeräte beantragt und bewilligt. Irgendjemand meinte wohl die ausgesonderten Geräte einer anderen Wehr wären für Südkampen gut genug. Das Kommando beschloss jedoch diese Geräte zurück zugeben und im Jahr darauf erhielten wir komplett neue Geräte.
 
1981 wurde dann das neue Tanklöschfahrzeug angeschafft: ein TLF-W (Unimog)
Resultierend aus den Erfahrungen der Waldbrandkatastrophe bei Celle wurden im Walsroder Raum 3 Fahrzeuge dieses Typs stationiert.
 
1982 wurde erstmals die alte Handdruckspritze anlässlich des Stadtfestumzugs aktiviert. Mit dem Lanz Bulldog von Gerhard Meyer davor machte sie einen guten Eindruck.
 
 
Ebenfalls im Jahr 1982 begann eine Serie von Großbränden in Südkampen, welche die Einwohner so manche Nacht nicht zur Ruhe kommen ließ. Ich erinnere hier nur an die Geschädigten:
  • Gasthaus Meyer
  • Fabek / Jugoheim
  • Kappenberg
  • Ehlers
  • Drewes
Der erste Einsatz war zweifelsfrei auch der schwerste.
Karl Meyer kam dabei ums Leben und Klaus Remmert wurde schwer verletzt.
Aus der Art und Weise wie ein Schirmschauer zusammenfällt hat die Feuerwehr jedoch gelernt und Dank der Umsichtigkeit von Hans Heinrich Holert konnte beim Einsatz bei Kappenberg schlimmeres verhindert werden.
 
1986 hatte die Feuerwehr Südkampen ein Jubiläum zu feiern:
  • 25 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Bei hervorragendem Wetter, beispielloser Einsatzbereitschaft der gesamten Dorfbewohner und vorbildlicher Organisation wurden die Kreiswettbewerbe in Südkampen durchgeführt.
 
1987 wurde auf Beschluss der Stadt Walsrode in Südkampen einen Feuerwehrstützpunkt zu errichten der Umbau des Feuerwehrgerätehauses getätigt. Es wurde Platz für zwei Fahrzeuge geschaffen und ein neuer Schulungsraum angebaut. Das neue LF8 wurde im September seiner Bestimmung übergeben.
 
Günther Claaßen scheidet im Jahre 1988 aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus und übergibt nach 27 jähriger Amtszeit als Ortsbrandmeister das Kommando an den neu gewählten Ortsbrandmeister Hans Heinrich Holert.
Aufgrund seiner Verdienste um die Feuerwehr Südkampen, wird er zum Ehrenortsbrandmeister ernannt.
 
In den Jahren 1990/91 wird in der Südkämper Gemarkung nach Gas gebohrt. Der Bohrturm wird in dieser Zeit fast täglich mit Trinkwasser durch die Feuerwehr versorgt.
 
1992 wird die alte Handdruckspritze aus der Gründungszeit auf den Original Zustand restauriert.
 
1996 wird aufgrund großer Beteiligung und nicht unerheblicher Altersunterschiede eine Altersgruppe gegründet. Die Mitglieder dieser Gruppe müssen mindestens 50 Jahre alt oder mindestens 30 Jahre im Feuerwehrdienst sein.
 
Bei den Kreiswettbewerben im Jahr 1997 konnte sich eine Gruppe der Südkämper Feuerwehr für die Bezirkswettbewerbe in Walsrode qualifizieren. Wir belegten dabei zwar keinen der vorderen Plätze, können jedoch mit Stolz behaupten:  Wir waren dabei.
 
Im Januar 2000 wurde das 125 jährige Bestehen der Feuerwehr Südkampen gefeiert.
 
Bei der Gründung 1875 tauchte der Name Georg Bosse auf. Auch heute zählen noch zwei Mitglieder dieser Familie zur freiwilligen Feuerwehr:
  • Heinz und Thomas Bosse.

 

Ebenfalls im Jahre 2000 fand ein Kommandowechsel statt.

Rainer Bolsewig wurde Ortsbrandmeister, nachdem er 12 Jahre zuvor als Stellvertreter fungierte und Hans-Heinrich Holert wurde aufgrund seiner Verdienste um die Feuerwehr zum Ehrenortsbrandmeister ernannt.

 

Ein weiteres Novum im Jahre 2000, war die Ausrichtung der Stadt- und Kreiswettbewerbe in Südkampen. Der Acker von Karl-Heinrich Früchtenicht wurde bereits ein Jahr vorher dafür angelegt und durch das Mitwirken der gesamten Dorfbevölkerung wurden diese 2 Tage ein voller Erfolg.

 

Im Jahr 2003 wurde das 100 jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Plaußig besucht und da mit der Grundstein für künftig in Südkampen regelmäßig stattfindende „Plaußiger Wettbewerbe“.

 

Das erste Mal wurden diese Wettbewerbe Pfingsten 2005 zum Auftakt anlässlich der 750 Jahr-Feier Südkampens verbunden mit einem Stein-Zieh-Wettbewerb durchgeführt

Hieran nahmen auch unsere Kameraden aus Plaußig teil und lernten dabei den Brauch des Pfingstbaum Annagelns kennen.

 

Im Jahr 2011 wurde das 50 jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Südkampen gefeiert. Hierzu wurde eine Feierstunde in Nordens Scheune ausgerichtet, um die noch lebenden Gründungsmitglieder zu ehren.

Im Anschluss wurden dann die bereits bekannten und zwischenzeitlich umbenannten Südkämper Wettbewerbe durchgeführt, zu denen auch wieder unsere Plaußiger Kameraden anwesend waren.